Gesund älter werden

Altern ist ein biologischer, psychischer und sozialer Prozeß, der nicht erst im höheren Lebensalter beginnt, sondern von Geburt an unumkehrbar fortschreitet [1].

Also sollten wir schon in jungen Jahren unsere Lebensernergie so einsetzen, dass wir bis zum Ende unseres Lebens einen vitalen und kraftvollen Körper besitzen. Aber wer denkt in jungen Jahren schon daran? Trotz alledem, ist es nie zu spät etwas für ein gesundes Älterwerden zu unternehmen.

 

Um im Alter noch fit und vital zu sein, sollten Sie folgende Punkte beachten [2]:

 

  1. Ein geregelter Tagesablauf

  2. Ausreichender und erholsamer Schlaf

  3. Geistige Vitalität

  4. Gedämpfte Emotionen

  5. Ausreichend viel Trinken

  6. Gute Verdauung

  7. Qi-Gong

 

Nun hoffentlich hilfreiche Erläuterungen zu diesen Punkten:

 

 

Ein geregelter Tagesablauf

 

Die Chinesische Medizin empfiehlt den folgenden Tagesablauf:

  • Zwischen 3 und 5 Uhr sollten Sie aufstehen. Die Lebensenergie (Qi) ist zu dieser Zeit am kraftvollsten. (Mir leider auch ein wenig zu früh) Viele werden gegen 5 Uhr wach. Warum dann nicht aufstehen und den Tag nutzen? Eine Gute Zeit um z.B. die ersten Qi-Gong Übungen oder einen Spaziergang von ca. 20 Minuten vorzunehmen.

  • Wenn der Mensch gesund ist, hat er zwischen 5 und 7 Uhr Stuhlgang.

  • Zwischen 7 und 9 Uhr nimmt der Magen die Nahrung am besten auf. Daher sollte das Frühstück reichlich sein.

  • 9-11 Uhr: Verdauungsenzyme werden produziert, die acuh das Gehirn zur Arbeit anregen. Zeit um geistig aktiv zu werden.

  • Zeit für das Mittagessen ist zwischen 11 und 13 Uhr. Essen ist auch eine Herzensangelegenheit. Deshalb sollten Sie das Essen genießen und sich seines Lebens erfreuen, am besten in Gesellschaft. Sorgen und Probleme haben hier keine Zeit.

  • Zwischen 13 und 15 Uhr sollten Sie körperliche Arbeit meiden. Der erholsame Mittagschlaf von ca. 20 Minuten gehört hier hin.

  • Die Zeit zwischen 15 und 17 Uhr ist die Zeit der Blase. Also jetzt sollten Sie viel Trinken.

  • Abendessen sollten Sie zwischen 17 und 19 Uhr einnehmen. Bei einer späteren Aufnahme wird die Nahrung nur schwerlich verdaut.

  • Zwischen 21 und 23 Uhr ist Bettgehenszeit.

 

 

Ausreichender und erholsamer Schlaf

 

„Guter Schlaf braucht heiße Füße und einen kalten Kopf“ (chinesisches Sprichwort)

 

  • Bevor man ins Bett geht, nehmen Sie ein Fußbad.

  • Schlafen sie nicht direkt am offenen Fenster.

  • Meiden Sie Zugwind.

  • Das Bett sollte relativ hart und das Kissen fest und kühlend sein.

  • Es sollte kein Spiegel im Schlafzimmer sein, um Schlafstörungen zu vermeiden.

  • Im Frühling und Sommer sollten Sie später zu Bett gehen und früh aufstehen.

    Im Herbst sollten Sie früh schlafen gehen und früh aufstehen.

    Im Winter sollten Sie früh schlafen gehen und spät aufstehen.

(So kann man z.B. Frühjahrsmüdigkeit vermeiden)

 

 

Geistige Vitalität

 

  • Gehen Sie Ihren Hobbys nach.

  • Finden Sie soziale Kontakte.

  • Gespräche oder Gesllschaftsspiele gestalten ihr Leben interessanter.

  • Bewegen Sie sich regelmäßig an der frischen Luft.

  • Malen, Schreiben und Lesen unterstützen das Nervensystem.

  • Egal ob Sie stehen, sitzen, liegen oder gehen, machen Sie alles abwechselnd und in Maßen.

 

 

Gedämpfte Emotionen

 

„Weniger grübeln, weniger erschrecken, weniger Sex, weniger Arbeit, weniger sprechen, weniger laut lachen, weniger Trauer, weniger Gier, weniger freudige Überraschung, weniger Ärger, weniger Übermut“ (chinesische Weisheit)

 

  • Ruhe in allen Lebensbereichen ist die Grundlage des gesunden Alters. Sowohl zu positiven als auch zu negativen Erlebnissen sollte Abstand gewahrt werden.

  • Abstand und Besonnenheit sollten zunehmen.

  • Ein unbeschwertes Herz verlängert das Leben.

  • Ein großes Herz ist wichtiger als jeder Reichtum.

  • Lachen verschönert das Leben.

  • Erhalten Sie sich die Lebensfreude. Freundschaften und Hobbys können dabei ein Hilfe sein.

 

 

Ausreichend viel Trinken

 

Ab dem 60. Lebensjahr nimmt die Körperflüssigkeit um etwa 30% ab. Deshalb sollten Sie am Tag insgesamt 1,5 bis 2 Liter trinken.

 

Die chinesische Medizin empfiehlt warme Getränke, da sie besser verträglich sind.

 

  • Morgens z.B. Wasser, Salzwasser, Honigwasser, Saft für die Verdauung

  • Zum Frühstück z.B. Kaffee, Tee, Milch, Saft zur Anregung

  • Vormittags z.B. Körper-Aufbau-Tee zur Stärkung der Organe

  • Mittags z.B. Wasser, Suppe, Saft zur Förderung des Appetits

  • Nachmittags z.B. Tee, Kaffee, Saft, Wasser zur Entschlackung

  • Abends z.B. Wasser, Suppe, Kräuter- oder Früchtetee, Rotwein (ein Achtel für die Frau, ein Viertel für den Mann pro Tag) für den Kreislauf

  • 22 Uhr: ein Glas Wasser für die Verdauung

 

 

Gute Verdauung

 

  • Ballaststoffreiche Ernährung und genügend viel Trinken regen die Verdauung an.

  • Der Stuhlgang sollte 2mal täglich sein, morgens zwischen 5 und 7 Uhr und abends zwischen 21 und 23 Uhr.

  • Lassen Sie sich Zeit auf der Toilette. Warten Sie ab, wenn kein Stuhldrang besteht.

 

 

Qi Gong

 

Qi Gong ist eine einfache Art den Körper und den Geist fit zu halten. Es sind leichte Körperbewegungen, die im Stehen wie auch im Sitzen ausgeübt werden können. Sie sorgen dafür, dass das Qi (die Lebensenergie) im Körper harmonisch fließt. So können Schmerzen und andere Beschwerden gelindert werden.

 

Das Institut für soziale und ökonomische Untersuchungen der Universität Essex stellte fest, dass es einen Zusammenhang zwischen Älterwerden und einem zunehmendem Glücksgefühl besteht. Trotz Probleme mit der Gesundheit, eines niedrigen Einkommens und des nahestehenden Todes sind laut der Untersuchung die Briten im Alter über siebzig Jahren die glücklichsten von allen Altersgruppen [3]. Obwohl in Medien und Gesellschaft häufig die „ewige Jugend“ als besonders erstrebenswert und glückbringend dargestellt wird, ist es interessant, dass sich gerade im hohen Alter Glück einstellt.

 

 

Quellenverzeichnis:

[1] Naturheilpraxis heute; Elvira Bierbach. 1. Auflage, 2000.

 

[2] Der ältere Patient in der chinesischen Medizin; Andreas Noll, Birgit Ziegler (Hrsg.). 1. Auflage, 2006.

 

[3] Glück und Geriatrie, Mesologie – das integrative Heilkonzept; Rob Muts. In Naturheilpraxis, 65. Jahrgang, Februar 2012, ISSN 0177-6754.